Computergestützte Akustikplanung (CAAD)

 

 

CAAD beinhaltet alle wesentlichen Kenntnisse und Fertigkeiten, um computergestützte Akustikplanungen fachmännisch korrekt durchzuführen. Der Fokus liegt dabei auf der Theorie und der ersten fachkundigen Anwendung der Theorie mit einer 3D-Akustiksimulationssoftware.

Die fachkundige Nutzung einer Akustiksimulation verschafft ein hohes Maß an Planungssicherheit, weshalb softwareunterstützte Simulationen im Bereich Pro Audio unverzichtbar geworden sind.

Um eine ideale Lösung gemäß den Anforderungen und raumakustischen Gegebenheiten bestimmen zu können, sind Kenntnisse über das Zusammenspiel der Raum- und Elektroakustik sowie maßgebliche Grundlagen der Akustikplanung notwendig.

  • Einsteigern alle relevanten Kenntnisse, um computergestützte Akustikplanungen fachmännisch korrekt durchzuführen,
  • Tontechniker bei der Beurteilung einer Beschallungssituation
  • Technischen Leitern (z.B. von Theatern, Veranstaltungsstätten) und Veranstaltungstechnikern ein maßgebliches Werkzeug, um bei variierenden Veranstaltungssituationen sicherzustellen, dass die Hörsamkeit als wesentliches Qualitätsmerkmal an jedem Ort gewährleistet ist,
  • AV-Fachplanern, Beratern und AV-Consultants alle wesentlichen Kenntnisse und Fertigkeiten zur Anwendung und Funktionsweise von 3D-Akustiksimulationen,
  • AV-Systemintegratoren essentielles Wissen über ein Werkzeug für die Auslegung von Lautsprecheranlagen,
  • Video-Spezialisten und Installationsfirmen mit Schwerpunkt Video Kenntnisse über einen wichtigen Bestandteil von Pro Audio,
  • Elektroplanern die Gewissheit, dass bei Alarmierungsanlagen die geforderte Sprachverständlichkeit und die damit geforderte Sicherheit erreicht wird,
  • EASE-Usern alle wesentlichen Grundlagen der Akustikplanung, um die Möglichkeiten der Software optimal nutzen zu können.

Sabine Heymann, CTS®, Dipl. Ing. (FH)

Sabine ist bereits seit 30 Jahren in der AV-Branche tätig, . Sie ist Sachverständige im BDSF und arbeitete lange Jahre als Fachplanerin in einem Ingenieurbüro für AV-Technik. Sie führte erfolgreich auch verschiedene AV-Projekte für Kunden aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Dax-Unternehmen bis zu Bauvorhaben der öffentlichen Hand, durch. Seit zehn Jahren unter eigenem Namen und Firma arbeitend, liegt ihr Schwerpunkt auf der Raum- und Elektroakustik.

Die technische Umsetzung der gewünschten Objekte ist für sie die stets herausfordernde Frage. Wie und warum wird Technik sinnvoll eingesetzt? „Um ein AV-System sinnvoll zu integrieren, ist es auch nötig, sich mit Bauabläufen auszukennen. Was muss ich wissen, wenn es beispielsweise um Schnittstellen oder Kollisionen geht?“, sagt sie.

Mit Leidenschaft, Kompetenz und einer unstillbaren Neugierde vermag sie sich und andere zu begeistern und gibt neben ihrer Tätigkeit in der AV-Technik ihre Erfahrungen und Kenntnisse in Seminaren weiter.


Die von der AVIXA™ bestellten Vortragenden haben langjährige Erfahrung mit Netzwerktechnologie für Medien und AV Anwendungen.

AVIXA™ ist die Vertretung der internationalen „Audiovisual and Integrated Experience Association“  in der Region DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) und repräsentiert als Verband die Interessen der audiovisuellen Informations- und Kommunikationsindustrie.

Dieser Kurs wird in deutscher Sprache vorgetragen.

Teil 1: Theorie „Wesentliche Grundlagen der Akustikplanung“

Grundlagen der Raumakustik

    • Schall im Raum, Absorption und Nachhallzeit, Reflexionen
    • Das essentielle Wissen über das Zusammenspiel von Elektro- und Raumakustik, z.B. „klingen“ dieselben Lautsprecher in jedem Raum anders;
    • Wie ist die Absorption von Materialien definiert, wie wirkt sie sich auf die Nachhallzeit aus?
    • Was bedeuten die verschiedenen Pegelangaben, Direktschall, Nachhall, Störschall, wie sind diese definiert und wie wirken diese sich auf die Deutlichkeit und Sprachverständlichkeit aus?

Grundlagen Elektroakustik

    • Einzellautsprecher: Lautsprecherdaten, Richtwirkung, Empfindlichkeit, Leistung, Latenz, Frequenzgang,
    • Lautsprecherverbünde (Cluster, Arrays): Delay, Auslöschungen, Verstärkungen
    • Wirkungsgrad vs. Empfindlichkeit
    • Was bewirkt Bündelung?
    • Wann braucht man ein Delay?
    • Welche Rolle spielen psychoakustische Einflüsse?
    • Haas-Effekt (die Ortungswirkung der ersten Wellenfront)

Welche Informationen werden benötigt und wie beschafft man diese?

    • Architektenpläne, Fotos, 3D-Modelle (BIM), anwendbare Normen, Nachhallzeitmessung, Oberflächen-Materialien, Lautsprecherdaten …

Was wird alles berechnet?

    • Wie plane ich in der eigentlichen Simulation zielgerichtet, interpretiere die Ergebnisse und stelle sie für den Kunden in verständlicher Form dar, u. a.: Schallverteilung, Reflektionsberechnung mit Strahlenverfolgung, Nachhallzeitberechnung, Sprachverständlichkeit.

Überblick Simulationssoftware:

    • Kommerzielle Standardssoftware: Ulysses, Ease
    • Kostenfreie proprietäre Systeme: ArrayCalc, Fohhn Designer, MappOnline 3D u.a.

Teil 2: Praxis „Modellierung eines Raumes und Einsatz einer akustischen 3D-Simulationssoftware“

Raum:

  • Raummodell erstellen
  • Absorptionsmaterial auswählen und editieren
  • Oberflächen mit Materialien belegen
  • Berechnen der Nachhallzeiten (Sabine, Fitzroy, Eyring), alternativ: Eingabe der Nachhallzeiten (Vorgabe oder Messung)
  • Ausdruck Flächenliste

 

Lautsprecher:

  • Ansicht Lautsprecherdaten im Modul „Speakerbuilder“
  • Auswahl und Einbringen von Lautsprechern
  • Positionieren und Ausrichten der Lautsprecher
  • Lautsprecherparameter editieren
  • Hörebene(n) festlegen
  • Auralisation (auch mit eigenem Tonmaterial)
  • Verschiedene Berechnungsmethoden (inklusive Abschattung und erster Reflexion)
  • Anzeige in verschiedenen Frequenzen und Bewertung
  • Auswerten und Interpretieren der Ergebnisse
  • Ausdruck einer Lautsprecherliste mit Positionen und Leistungsansteuerung
  • Strahlenverfolgung (Reflektogramm, Energie-Zeit-Darstellung).

Die Kursteilnehmer sollten über Basiswissen im Bereich Raum- und Elektroakustik verfügen.

Weiter sollen die Kursteilnehmer ein Laptop mitbringen. Die benötigte Simulationssoftware wird für die Teilnahme am Kurs gestellt.